Grandiose Filmmusik Gottes in Vredener Kirche

Grandiose Filmmusik Gottes in Vredener Kirche

Wort-, musik- und stimmgewaltiger Abend

Vreden – Orchester, Solosänger und Illuminationen begeisterten bei der Filmmusik Gottes Teil zwei. Auch die junge Vredenerin Jenna-Sophie Boll hatte ihren großen Auftritt.

Die blau-gesprenkelte Illumination des Chorraums unterstützte den Eindruck explodierender Klänge Text und Fotos: Elvira Meisel-Kemper

Der Verein „Filmmusikfest“ aus Vreden hat am Freitag zum Musikereignis „Die Filmmusik Gottes II“ in der katholischen Pfarrkirche St. Georg wahre Besucherströme angelockt. Die ausverkaufte Veranstaltung wurde durch die Vereinsmitglieder Katija Kos und Peter Lütkemeier moderiert. Gelobt wurde besonders Dirigent Helmut Imig. „Helmut Imig ist einer der gefragtesten Filmmusik-Dirigenten Europas. Seit 2012 hält er uns die Treue“, sagte Lütkemeier. Bürgermeister Dr. Christoph Holtwisch lobte dafür das Engagement des Vereins, der sich ehrenamtlich engagiert: „Für Vreden ist ein Abend wie dieser eine große Bereicherung.“

Der wort-, musik- und stimmgewaltige Abend bestätigte die vorausgeschickten Lobesworte. Albert Göken, der als Chorleiter mitsang, hatte 120 Sänger zum Projektchor der „German Gospel Singers“ zusammengestellt. Sie sangen zu den überragenden Musikbeiträgen der Bielefelder Philharmoniker, die den Kompositionen ihre klangliche Strahlkraft verliehen.

Immer wieder Gänsehaut

Dazu bereicherten die Opernsängerinnen Antigone Papoulkas (Mezzosopran) und Andrea C. Kwade (Sopran) leider viel zu selten den Abend. Nach der instrumental intonierten „Fanfare“ aus der sinfonischen Dichtung „Also sprach Zarathustra“ von Richard Strauß hatten beide Sängerinnen einen kurzen Part aus Joseph Haydns Werk „Die Schöpfung“.

Die Erschaffung der Planeten „Mars/Venus/Jupiter“ von Gustav Holst nahm in der wieder rein instrumentalen Version des Orchesters das Publikum erst recht gefangen. Die blau-gesprenkelte Illumination des Chorraums unterstützte den Eindruck explodierender Klänge, einer dominanten Kesselpauke, zart intonierten Klängen von gleich zwei Harfen und einem ergreifenden Zusammenspiel der Streicher mit den Bläsern. Gänsehaut machte sich nicht nur hier breit.

Erst in der zweiten Hälfte trat der Charakterdarsteller und Rezitator Michael Mendl mit der Rezitation aus „Faust, Der Tragödie, Erster Teil“ auf. Mendl trat in Mönchskutte an das Lesepult, bedankte sich durch Blicke für den Begrüßungsapplaus, wischte sich mit der Hand über das Gesicht und verwandelte sich damit in den lebensmüden Dr. Faustus.

Atemloses Staunen

Mendl verlieh den bekannten Worten aus der Meisterdichtung eine ungeahnte Lebendigkeit und Eindringlichkeit, welche die Zuschauer in atemloses Staunen versetzte. Der „Chor der Engel“ mit Stephan Peters an der Orgel und einigen Bläsern aus dem Orchester holte „Dr. Faustus“ ins Leben zurück.

Ebenso großen Applaus erntete die zwölfjährige Sängerin Jenna-Sophie Boll aus Vreden, als sie „The breaking of the fellowship“ aus dem Film „Herr der Ringe“ sang. Auch Chorsängerin Tatjana Rudolf wurde für ihren Sologesang von „Gabriellas Song“ mit begeistertem Applaus belohnt. Stehende Ovationen belohnten alle Akteure, die ohne Zugabe nicht aus der Kirche kamen.

(erschienen in der Münsterlandzeitung im Juni 2018)

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