Benefizkonzert Haiti 2010

„Herzen der vielen Hundert Besucher berührt“

Gescher. Ein Wunder der Organisation verbarg sich hinter dem Unternehmen, fünf Gospelchöre ganz spontan zusammen mit den Solisten Rudolf F. Nauhauser (Saxophon) aus Köln und Kathrin Averdung (Violine) aus Düsseldorf zu einem Konzert in der Pfarrkirche St. Pankratius zusammen zu bringen. Das Wunder gelang Albert Göken, dem Chorleiter der fünf Gospelchöre. Die Spendensumme: 7000 Euro

Die Chöre mit Kathrin Averdung aus Düsseldorf, die mit einem Violinen-Solo begeisterte.

Der Glory Gospelchor aus Borken, die Albert Singers aus dem sauerländischen Halver, der Gospeltrain aus Ahaus, die Good News Singers aus Haltern und die Spirit Voices aus Gescher folgten gern seinem Ruf zum Konzert, denn der Anlass für die Spontaneität ist ein höchst trauriger. Bei freiem Eintritt konnte jeder, der wollte, nach dem Konzert für die Erdbebenopfer in Haiti spenden. Das Geld wird gezielt von Ärzten, die aus Haiti stammen und in Deutschland leben, für medizinische Hilfe eingesetzt. Vertreter dieses ebenso spontanen Zusammenschlusses haitianischer Ärzte in Deutschland war während des Konzerts Fustel Desmarattes, der sich als selbständiger Arzt für Allgemeinmedizin in Reken niedergelassen hat. Beeindruckt von der musikalischen Präsenz der rund 120 Sänger und Sängerinnen war nicht nur Desmarattes, sondern auch das vollkomen begeisterte Publikum in der überfüllten Kirche.

Chorleiter Albert Göken vereinte fünf Gospelchöre.

Gern ließen sie sich von Göken & Co. zum Mitmachen animieren. Wie riesige La-Ola-Wellen schnellten immer wieder die Hände der Besucher nach oben, optisch besonders eindrucksvoll bei „The lion sleeps tonight“. Berührend interpretierten die Chöre, die vorher kaum miteinander proben konnten, den nächsten Klassiker „Amacing grace“, der bei keinem Gospelkonzert fehlen darf. Nauhauser und Averdung gaben durch solistische Passagen dem Werk eine ganz eigene Sprache.

Der Wechsel von stimmungsvollen Songs zu temperamentvollen, lebensfrohen afrikanischen Titeln wie „Akanamandla“ rüttelte das Publikum immer wieder auf. Die Trommlergruppe des Gospeltrains heizte zusätzlich ein und zwang das Publikum förmlich zum rhythmischen Mitklatschen. Eine Bereicherung waren die Solisten: Averdung erhielt für ihr Violinen-Solo der lyrischen „Thaïs“-Meditation von Jules Massenet besonders begeisterten Applaus. Es bleibt nur zu hoffen, dass das gesungene Gebet um göttliche Gnade und Liebe die Menschen in Haiti erreicht, so wie es in Gescher die Herzen der vielen hundert Besucher berührte.

(Westfälische Nachrichten im Januar 2010, Text und Fotos von Elvira Meisel-Kemper)

 

Benefizkonzert Haiti 2010

Entdecke mehr von Gospeltrain Ahaus

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen